Samstag, 21. Mai 2016

Zwischen Unsinn und Demokratie


Inzwischen weiß es ganz Deutschland: Der AfD-Funktionär Björn Höcke schürt in Thüringen Hass gegen eine kleine muslimische Gemeinde namens Ahmadiyya Muslim Jamaat, womit der Anti-Islam-Kurs der AfD erstmals eine Form annimmt, die besorgniserregend scheint. Das Problem: Das Unwissen der Bürger und Bürgerinnen wird ausgenutzt, ohne dass sie es merken. Sie transformieren zu Marionetten der AfD.


In einem jüngst veröffentlichten Video auf YouTube, in dem interessanterweise auch ein Gastredner der PEGIDA zu Wort kam, werden die Anti-Islamischen-Ressentiments der AfD deutlicher denn je. Parolen werden gerufen, die in unserer Gesellschaft eigentlich nichts zu suchen haben. Das Grundrecht auf freie Religionsausübung wird hier mit den Füßen getreten. Was die AfD vergisst bzw. vergessen lässt ist, dass es sich bei der Ahmadiyya Muslim Jamaat um eine islamische Reformbewegung handelt, die in den „islamischen Ländern“ eine Minderheit darstellt und Verfolgungen und Folterungen unterliegt. Aus diesem Grund leben viele Mitglieder im Exil. Zurück zur Einschränkung der Religionsfreiheit durch die AfD: Was soll an dieser unsinnigen Partei demokratisch sein? Man weiß es nicht genau und versucht alles mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung zu rechtfertigen.

Exkurs in die „islamische Geschichte“ á la Höcke
Die Anzahl derjenigen, die sich mit dem Islam auskennen, ist sicherlich an einer Hand abzählbar. Das Perfide an der ganzen Sache ist die Ausnutzung dieses Unwissens der Bevölkerung, um eigene Machtinteressen zu erzielen. Höcke erzählt am 18.05.2016 in Thüringen von der damaligen Eroberung Konstantinopels, dem heutigen Istanbul, und zeigt seine exzellenten Fähigkeiten als Lehrer - und als Lehrer muss er sich natürlich bestens auskennen und Recht haben-  indem er einen kleinen Exkurs über die Geschichte der Eroberung macht. Die Hagia Sophia war damals eine der zentralsten Kirchen und wurde dann nach der Eroberung zu einer Moschee umfunktioniert, so Höcke. Er fragt die Anwesenden Demonstranten, ob sie es zulassen wollen, dass in naher Zukunft einen Halbmond auf dem Dom zu sehen sein wird. Die Masse schreit: „Nein! Widerstand, Widerstand, Widerstand…“ Höcke stellt die  „islamische Geschichte“ so dar, wie er es möchte. Aus dem Kontext gerissen und zum Nutzen seiner Rede. Er weiß, wo er ansetzen muss, schürt Ängste, die sich letztendlich in einen verbitterten Hass umwandeln.
Die Menschen, die sich der AfD hingezogen fühlen, kann keinesfalls eine Schuld zugesprochen werden. Es sind Bürger und Bürgerinnen, die ihres Erachtens nach endlich ernst genommen werden. Als Loyalitätszeichen stimmen sie dann allem zu, was die AfD sagt und tut. Denn sie ist ja DIE Partei, die den absoluten Durchblick hat!

Demokratie mal anders
Das Verständnis von Demokratie nimmt hier erstmals Züge an, die als Unsinn par excellence bezeichnet werden könnten. Die Grenzen der Definition von Demokratie weiten sich zu sehr aus. Was ist Demokratie und was nicht? Klare Vorgaben sind nun gefragt. Es besteht die Gefahr, dass die Grenze irgendwann nicht mehr zu sehen ist und die Bundesrepublik daran scheitert. Droht die (eigentliche) Demokratie Deutschlands zu scheitern? Werden wir uns unterkriegen lassen und uns von der AfD ein neues Verständnis davon unterjubeln lassen? Denn, wenn dafür plädiert wird, dass eine bestimmt religiöse Gruppierung ihre Religion nicht länger frei ausüben darf, dann ist der Zeitpunkt erreicht, an dem wir langsam dem Abgrund entgegen laufen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir fallen und am regungslos am Boden liegen.

Kinder sind die Zukunft
Wie können wir dem entgegen wirken? In den Kindergärten und Grundschulen kennen Kinder noch keine Unterschiede zwischen vermeintlich guten und bösen Menschen. Diese Kategorisierung bildet sich mit dem Habitus, den sie sich im Laufe der Zeit durch ihr soziales Umfeld aneignen. Genau hier sollte angesetzt werden. Ein gesundes Verständnis von Demokratie und einem friedlichen Miteinander- der kategorische Imperativ - könnten in Schulen aufgezeigt werden. Es ist zumindest ein Versuch, Rattenfängern wie der AfD, aber auch radikalen Salafisten, keine Chance zu geben. Infiltration? Streng gesehen, ja. Doch alles, was zu Frieden und Ruhe führt, stellt keine Gefahr dar und ist somit nicht falsch zu bezeichnen. Wir befinden uns nun mal in einer Zeit, in der wir uns irgendwie vor uns selbst retten müssen. 

Mittwoch, 18. Mai 2016

Shukran und Merci


Der Wind wirbelt den Sand 
und die Gerüche der Stadt in alle Richtungen,
Motorroller und Kutschen jagen furchtlos durch die engen Gassen voller Menschen,
Bettler fragen nach Geld, 
haben dennoch ein Lächeln im Gesicht
ein alter Schreiner tüftelt an seinem neuen Meisterwerk, 
aus einem Laden ertönt der Klang von Trommeln,
groß und klein,
die Katzen suchen nach einem schattigen Platz,
machen es sich im Teppichladen gemütlich 
und genießen die sanfte Trommelmusik,
währenddessen sitzt der Teppichhändler auf einem Hocker vor seinem Laden
und schlürft mit dem Trommler von gegenüber einen Minztee,
sie beobachten die Touristen und müssen über ihre funkelnden und neugierigen Blicke schmunzeln,
sie machen mit und fangen an Lieder zu singen, 
die gute Laune in der Gasse verbreiten,
sie genießen den Moment und freuen sich über das Salam jedes Bekannten,
der vorbei läuft,
Shukran und Merci sind hier vereint, 
als wären sie Geschwister,
der Ruf des Muezzins klingt wie ein Weckruf,
denn das hier ist alles wahr und kein Traum.
Belles rues de Marrakech.

Montag, 28. März 2016

Schönmalerei

Zu wenig,
viel zu wenig,
von dem,
was wir haben,
wir graben einen Graben,
in den wir dann fallen,
da wir blind sind
vom Glitzerstaub
der Bling-Bling-Welt,
in der wir leben,
voller Habgier,
mit diesem bunten Papier,
hochgeschätzt,
doch die Seele verätzt,
von 6 zu 6s,
nie zufrieden,
unentschieden,
kein wahres Mitleid,
nur Hashtags,
um das zu zeigen,
was gezeigt werden muss,
Heuchelei oder nur
Schönmalerei,
man weiß es nicht,
denn die Wahrheit ist,
dass wir doch alle
einen an der Waffel haben.


Dienstag, 15. März 2016

Einfach nur Politik


P – Woher kommt dieses Pack,
im Haar zu viel Lack,
in der Substanz viel zu braun,
wie sollen wir da
ein sozialdemokratisches Land aufbau’n!?
O Oh, oh, Ohnmacht,
wie hat die Petri das nur geschafft,
gelogen, verbogen, betrogen,
das vermeintliche Volk verzogen!
L – Immer diese Lügenpresse,
vertritt nur Muttis Interesse?
Sorry, du Pack, es ist wie es ist,
in ihr vereint, der Demokrat und Sozialist!
I – Keine Zeit zur Verarbeitung, schnell integrieren,
sonst wird manches Gemüt erfrieren
gezwungenermaßen zu Molotowcocktails greifen,
das müssen traumatisierte Menschen schon begreifen!
T – endlich über den Tellerrand schauen,
keine Parolen wiederkäuen,
es wird Zeit, die Gemüter zu erholen
sonst könnte uns Höcke abholen!
I – Infantile Infiltration,
unser Land erfährt eine Amputation,
wann tritt sie ein, Seehofers Metamorphose?,
überall diese politische Antibiose
K – das Karma Deutschlands ruht,
die Nächstenliebe wird ausgebuht,
die Wahlurnen betteln nach Verstand,
die wenigsten haben es erkannt.

Dienstag, 8. März 2016

Metamorphose

Was ist nur gescheh‘n,
so darf es nicht weiter geh’n,
es ist unglaublich,
irgendwie erstaunlich,
ein Gefühl der Ohnmacht,
wer hätte das gedacht,
wie geht es jetzt weiter,
Stimmung nicht heiter,
es ist, wie es ist,
welch‘ eine List,
Identitätskrise,
kein Gel mehr fürs Haar,
war ja klar,
kein Schritt mehr vors Haus,
jetzt ist's aus,
so sind sie,
Männer unserer Zeit,
Metamorphose der Eitelkeit.

Donnerstag, 18. Februar 2016

High, higher, high heel

Klickklack, klickklack,
ticktack, ticktack,
High, higher, high heel,
oder kein deal,
sei perfekt,
immer adrett,
glatte Haut,
Fehler, nicht erlaubt,
eine Runde weiter,
Angst, ständiger Begleiter,
Angst vorm Menschsein,
alles nur ein Schein,
umgeben von blitzenden Augen,
die die Seele aufsaugen,
nur weiter auf dem Steg,
der bis zum Abgrund geht,
eine schrille Stimme ertönt,
die jeden Schritt verpönt,
jeder Biss
im Gebiss
einer zu viel,
vorbei mit dem Deal,
Egal wie viel Haut,
Hauptsache,
das Cover verkauft,
bloß nichts sagen,
Konzentration
Auf den Magen,
schön klein,
fein, fein,
wehre mich dagegen
werde mir einen
Schokokuchen geben!










*http://www.hm.com/content/dam/life/good_looks/FEBB3-16-C-eye-makeup-trendsNY.jpg/_jcr_content/renditions/cq5dam.web.1496.997.jpeg

Dienstag, 26. Januar 2016

Der Duft, den es nur einmal gibt

Deine schönen Hände,
sie sprechen Bände,
deine Augen offenbaren
das innerste deiner Seele,
sie zeigen mir,
wie sehr ich dir manchmal fehle,
dein Lachen,
erfreut mein Gemüt,
als ob die schönste Blume erblüht,
dein Duft,
so einmalig,
den ich nie vergessen möchte,
deine Seele,
so glanzvoll,
sie schenkt mir Mut,
es tut mir gut,
deine Füße,
darunter das Paradies,
denn deine Schritte
führen mich
auf den richtigen Weg,
dich zu begleiten,
ein Privileg,
du gabst mir Leben,
hast mir stets vergeben,
bliebst Nächte lang für mich wach,
du wurdest nie schwach,
es gab dir wohl noch mehr Kraft,
wie hast du das geschafft?,
Deine Kochkünste,
besser, als jedes andere Gericht,
für mich,
immer ein wahres Gedicht,
eine Umarmung von dir,
schenkt mir Kraft,
komme ich nach Hause,
duftet es nach dir,
und du
verrätst mir immer noch nicht,
welch geheimnisvollen Duft du trägst,
den ich aus tausend Düften wieder erkennen würde...